Editorial

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Liebe Mitglieder, geschätzte Leserinnen und Leser

Die zweite Ausgabe von «Wir Senior:innen» haben wir dem Thema Reisen gewidmet. Die Sommerzeit ist zwar die Ferienzeit der Familien. Doch auch wir Seniorinnen und Senioren müssen unsere Reisepläne teils nach den Schulferien der Kinder richten. Viele von uns hüten ja Enkelkinder und ermöglichen so den beiden Elternteilen Beruf und Familie «unter einen Hut zu bringen». Diejenigen, die nicht auf die Schulferienzeit Rücksicht nehmen müssen, haben jetzt im Sommer Zeit, ihre Ferienpläne für den Herbst zu schmieden und dann die sanftere Herbstsonne dort zu geniessen, wo es noch warm ist, wenn bei uns die Tage bereits wieder kühler werden.

Ich finde, die Sommerzeit zuhause hat seinen besonderen Reiz. Selten ist die Stadt Zürich – und viele kleinere Gemeinden wohl auch – so ruhig wie in diesen Wochen. Dann, an einem schönen Sommertag, in den noch kühleren Tageszeiten die Orte besuchen, die normalerweise «nur Touristen» besuchen, ist ein Erlebnis der besonderen Art. Kleine Details an Häusern zu entdecken, an denen man jahrein, jahraus achtlos vorbeihetzt, durch kühle Altstadtgas- sen zu schlendern mit einem Glace in der Hand, in einer schattigen Gartenbeiz ein sommerliches Essen zu geniessen, Menschen zu beobachten, ein kühles Museum zu besuchen. Oder wie wär’s mit dem Zug, Bus, Velo oder auf Schusters Rappen die unbekannten und bekannten reizvollen Landschaften und Sehenswürdigkeiten im eigenen Kanton zu erkunden? Und schliesslich vergessen wir nicht die Reisen, die wir in Gedanken machen: Mithilfe alter Fotos nochmals die Reisen unserer Jugend oder auch späterer Jahre durchleben. In Tagträumen ferne Traumdestinationen besuchen, die uns verwehrt blieben, weil immer etwas dazwischen kam. Unsere Generation ist die Erste, die in solcher Vielzahl so oft und so häufig gereist ist. Schätzen wir dieses Privileg, im Bewusstsein, das mit zunehmendem Alter die Reisen vielleicht seltener und die Ziele näher werden. Jede Reise beginnt im Kopf. Viel Spass beim Planen.

Es grüsst Sie herzlich

Cäcilia Hänni

Präsidentin ZRV