Die Altersschwerhörigkeit (Presbyacusis)

Am 3. März 2025 fand der World Hearing Day (der Welttag des Hörens), in Genf von der WHO organisiert, statt. Dieser wird alljährlich am 3. März des betreffenden Jahres organisiert. Ziel dieses Welttages ist es, dass Ertaubung und Hörverlust verhindert werden, beziehungsweise das Hörver­mögen auf der ganzen Welt gefördert wird.

Teil 6

U. Jehle Brühlmann, Dr. med.
Fachärztin FMH ORL,
Hals- und Gesichtschirurgie

Von Ursula Jehle Brühlmann

Die wichtigsten Punkte bezüglich der Altersschwerhörigkeit werden wie folgt zusammengefasst:

Was ist die altersbedingte sensorineurale
Degeneration

Diese Veränderungen führen zu Degenerationen am Innenohr. «Sensori» bezieht sich auf Sinneszellen, oder auch Haarzellen genannt, die im Innenohr lokalisiert sind. Sie wandeln Schall in elektrische Signale um. «Neural» bezieht sich auf Hörnerv, der die Signale an das Gehirn weiterleitet. Die Degeneration kann in den Haarzellen im inneren Ohr, die in der Hörschnecke (Cochlea) sitzen, oder im Hörnerv lokalisiert sind.

Der altersbedingte Hörverlust ist multifaktoriell bedingt. Genetische Faktoren beeinflussen die Geschwindigkeit und das Ausmass der neuronalen Degeneration. 

Zusätzlich schädigend wirken 

  • Ohrerkrankungen
  • Lärmbelastung 
  • ototoxische (gehörsschädigende) Medikamente
  • chronische Erkrankungen (Herz-Kreis­lauf­erkrankungen, Diabetes mellitus)

Weltweit sind über 65 Prozent der Menschen über 60 Jahre von einem Hörverlust betroffen. Bei 25 Prozent liegt ein Hörverlust mittleren bis hohen Grades vor. Im Vergleich sind 50 Prozent der Menschen im Alter zwischen 12 bis 35 Jahren aufgrund unsicherer Lautstärken in Freizeitumgebungen einem erhöhten Risiko für einen Hörverlust ausgesetzt.

Schutz- und Präventionsmassnahmen
um eine ­Altersschwerhörigkeit zu vermeiden
beziehungsweise vorzubeugen

Die empfohlene Lärmbelastungsgrenze sollte unter 80 dB (Dezibel) maximal während 40 Stunden/Woche liegen. Dezibel ist eine logarithmische Masseinheit, die verwendet wird, um die Lautstärke anzugeben. Zeichen, die zeigen, dass der Lärmpegel zu hoch ist sind:

  • Gespräche müssen mit verstärkter Stimme ­geführt werden
  • die Verständlichkeit eines Gespräches mit
    Entfernung des Gesprächspartners auf eine Armlänge ist nur schwer möglich
  • es kommt zur Schmerzempfindung oder
    Tinnitus nach Lärmbelastung
In diesem Diagramm fällt auf, dass der Anstieg des Hörverlustes international im Alter zwischen 80 und 90 Jahren sehr stark ansteigt.

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