3 min 24. Mai 2024 Berichte

Besuch im ältesten Zoo der Schweiz – ein Erlebnis für Jung und Alt

Elch, Wildkatze und Braunbär im Tierpark Langenberg waren das Thema zweier spannender Führungen für unsere Zürcher Seniorinnen und Senioren.

Von René Hoppeler und Cäcilia Hänni

Der Tierpark wurde 1869 gegründet und ist heute Teil des Wildnisparks Zürich. Dieser umfasst das Teilgebiet Langenberg mit Restaurant und den Sihlwald mit Besucherzentrum und Naturmuseum und erstreckt sich über eine Fläche von rund 12 Quadratkilometern.

Der Park ist die Heimat von 19 heute oder früher in der Schweiz lebenden Säugetierarten und bietet Attraktionen für Jung und Alt: Naturnahe Tierhaltung mit Erläuterungen, Spielplätze und zeitweise ein wunderschönes 1880 erbautes Karussell mit handgeschnitzten Holzfiguren aus den Dolomiten, genannt «Rösslirytschuel» sowie schattige Spazierwege im Wald.

Rösslirytschuel, erbaut im Jahre 1880 (Foto: René Hoppeler)

«Fressen und gefressen werden»: Besuch bei Wildkatzen und Elchen

Wildkatzen
Die erste Station bildete das Wildkatzenhaus. Hier erfahren wir, was die Wildkatze von der Hauskatze unterscheidet. Die Wildkatze ist grösser, stammt nicht von der europäischen Hauskatze ab und ist gut anhand ihres Tritts und der Zeichnung des Fells zu erkennen. Eine Population von rund 1000 Tieren lebt heute noch frei im Jura. Da sie wenig wandern, verfügen diese über einen schwachen Genpool; darum muss für deren Fortbestand mit dem europäischen Wildtierprogramm einiges unternommen werden. Mit einem kurzweiligen Quiz wurde uns auch der Menüplan und die Lebensweise dieser Tiere vermittelt.  Trotz ihrer traditionellen Diskretion konnten wir die beiden Katzen in Ihrem Umfeld sehen und erleben.

Elch im Tierpark Langenberg (Foto: René Hoppeler)

Elche
Der zweite Teil des Besuches galt dem Elch, welcher bis ins 10. Jahrhundert in der Schweiz lebte. Heute finden wir ihn nur noch nördlich des 50. Breitengrads. Elche sind Wiederkäuer, mit dem Reh verwandt und können bis zu 500 kg schwer werden. Einmal pro Jahr wechseln sie ihr Fell. Seit 1969 leben im Tierpark Langenberg Elche in einem weitläufigen Waldstück. Zurzeit eine Mutter mit Ihrem Jungen und ein männlicher Elch. Diese feinfühligen und darum nervösen Huftiere sind wählerische Gourmets, Waldbewahrer und fressen genau selektierte Pilze, Flechten und Nadelbäume. Sie sind ausgezeichnete Taucher. Da sie schattige Plätzchen bevorzugen, verlangten sie von der Gruppe noch etwas Wanderbereitschaft.

Die Wildkatze ist grösser als unsere Hauskatze. (Foto: René Hoppeler)

«Braunbär knapp und knackig»: Besuch beim Bärengehege
Neben dem Restaurant erstreckt sich auf einer Fläche von 11’000 m2 das Bärengehege mit Schwimmteich, Bach und Wald in hügeligem Gelände. Das bereits ältere Bärenpaar (sie 24, er 28) scheint sich sichtlich wohl zu fühlen: Hier können sie im Wasser planschen, sich in der selbstgegrabenen Höhle oder in einer Betonröhre zurückziehen. Sie erkunden den Mischwald und finden dort einen Teil des Futters selbst.

Die Braunbären sind eigentlich Allesfresser. In Europa ernähren sie sich aber vorwiegend vegetarisch aufgrund des natürlichen Nahrungsangebots. Sie fressen Beeren, Wurzeln, Pilze usw. Bei heissem Sommerwetter gibt es im Langenberg hin und wieder auch einen besonderen Leckerbissen von den Wärtern: Bären-Glace (Gemüse in Eis gefroren).

Bärenpaar beim Bärenglace-Schmaus (Foto: Cäcilia Hänni)

Der männliche Bär wiegt rund 300 kg. Im Vergleich dazu winzig sind die Bären bei der Geburt: rund 500 Gramm. Bären paaren sich im Frühjahr. Speziell ist, dass sich der Embryo erst im Herbst zu wachsen beginnt und die Bärin dann bereits nach 8 – 9 Wochen im Winter in der Höhle gebärt, wo sie ihre Winterruhe hält.

Der Tierpark ist speziell im Sommerhalbjahr ein lohnendes Ausflugsziel praktisch vor den Toren Zürichs und lädt zu Spaziergängen und zum Beobachten ein.

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