Publikum war begeistert
Die 19. Alterskonferenz der Zürcher Seniorinnen und Senioren (ZSS) wartete im Zürcher Volkshaus mit einem Rekordpublikum auf. Schon lange im Voraus waren die über 300 Plätze vergeben. Das Thema «Lebensqualität bis ins hohe Alter bewahren» und renommierte Referenten und sowie der Markt stiessen auf viel Zuspruch.
Silvio Seiler und Cäcilia Hänni
Fotos: Stutz Medien, Silvio Seiler
Gesunde Lebenserwartung verlängern
Prof. Dr. med. Heike A. Bischoff-Ferrari verwies darauf, dass sechs Komponenten das Wohlbefinden im Alter prägten: Vitalität sowie Ernährung, Sehkraft, Hörkraft, Kognition, mentale Gesundheit und Mobilität. Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren zahle sich aus. Eine gesunde und aktive Lebensweise wirke sich insgesamt positiv aus. Einsamkeit könne die gesunde Lebenserwartung einschränken.
Beziehungen bereichern Alter
Der Physiker und Philosoph Dr. Ludwig Hasler machte geltend, wie Beziehungen das Alter bereicherten. Der Mensch lebe vom Zustand seiner Seele. Was aber nütze die Gesundheit, wenn man schlecht gelaunt sei. Auch Hasler verwies darauf, dass Einsamkeit schade. Deshalb sollte man im Alter nicht passiv werden. Vielmehr sollten sich die Seniorinnen und Senioren nützlich machen – auch im Dienste anderer. Mit einem solchen Engagement erhöhe sich die Lebensqualität.
Depressionen im Alter
Dr. med. Daniel Heil widmete sich der Thematik der Depressionen im Alter. Depressionen seien als Störung des mentalen Gleichgewichtes zu bezeichnen. Statistisch gesehen, nähmen die Depressionen ab 65 Jahren ab. Das habe mit einer versteckten Depressivität beim älteren Menschen zu tun. Sie erkennten sie nicht, weil sie andere Gründe in den Vordergrund schöben. Die vier häufigsten Wege in die Depression, so Hell, seien körperliche Erkrankung, Verlustsituationen, Erschöpfung und Demütigung.
Heime mit Hotelstandards
Im Interview mit ZSS-Vorstandsmitglied René Hoppeler verwies PD Dr. med. Ryan Tandjung von der Tertianum-Gruppe darauf, dass die neuen Heime nicht mehr Institutscharakter aufwiesen. Vielmehr würden heute Hotelstandards angeboten. Ein Teil der Eintritte seien nur übergangsmässig. Das seien Menschen die aus dem Spital entlassen würden und nach der körperlichen Rehabilitation wieder in ihr Heim zurückkehrten. Wenn der Eintritt in ein Alters- und Pflegeheim bevorstehe, riet Tandjung, sich vorgängig von der Pro Se beraten oder von den Altersbeauftragten in den Gemeinden beraten zu lassen.
Grusswort vom Regierungsrat Mario Fehr
Regierungsrat Mario Fehr begann sein Grusswort mit der Bezeichnung «RR». Das bedeute neuerdings auch «rüstige Rentner». Immerhin sei neuerdings über die Hälfte der Regierung im AHV-Alter. Die Regierungsmitglieder täten aber wirklich einiges dafür, dass das noch lange so bleibe und seien alle in ihrer Freizeit sportlich sehr aktiv. Der Kanton habe in den letzten Jahren einiges für das Wohlergehen der älteren Bevölkerung getan: zum Beispiel errichtete er eine Fachstelle für Seniorenschutz und die neue Verordnung für Zusatzleistungen für Ergänzungsleistung-Bezüger tritt am 1. Januar 2025 in Kraft. Mario Fehr würdigte das grosse Engagement vieler ehrenamtlicher Seniorenorganisationen im ganzen Kanton, welche den Gemeinsinn und die Zugehörigkeit zur Gesellschaft stärkten und damit der Einsamkeit und Vereinzelung entgegenwirkten.
Zusammenfassung aller Referate.
Dank
Wir bedanken uns herzlich bei der Zürcher Kantonalbank, der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich, der Abteilung für Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons Zürich und der Age-Stiftung Schweiz für die finanzielle Unterstützung des Anlasses. Unser Dank gilt auch den Marktausstellern für ihren Beitrag.
Zufriedene Marktbetreiber
Esther Bächler: Hörgeräteakustikerin, Amplifon
«Wir haben die gewünschte Zielgruppe erreicht. Die Gespräche waren kurz. Einige Interessenten wollen bei uns vorbeikommen. Es gab Probleme mit fremden Hörgeräten. Auch da haben wir unsere ausführliche Beratung angeboten. Da alles gut organisiert war, werden wir sicher bei der nächsten Alterstagung wieder mitmachen.»
Sandra Loeffel, Leiterin Fundraising & Events, Krebsliga Zürich
«Der Marktplatz war dank sorgfältiger Organisation eine bereichernde Erfahrung. Wir führten sowohl kurze als auch tiefgründige Gespräche. In Begegnungen zeigten wir, wie wir Betroffene unterstützen. Gross war das Interesse an der Vorsorge, besonders daran, wie wir bei einer Patientenverfügung begleiten.»
Und das meinten unsere Gäste
Vielen herzlichen Dank für die Organisation und Durchführung der heutigen Züricher Alterskonferenz mit vielen äusserst inspirierenden Referaten sowie wertvolle Informationen mit dem Grundsatz «möglichst lang gesund leben». (M. Buck, TABEA)
Vielen Dank für die – wiedereinmal – grossartige Alterskonferenz. Ich habe die Referate genossen und wertvolle Ideen auch vom Marktplatz mitgenommen. Meine Vorstandskollegin, B. Egli, und ich haben uns auch gefreut, zwei altissimo Mitglieder an der Konferenz anzutreffen. (S. Hauser, Altissimo)
Der gestrige Anlass war sehr interessant – ein tolles Programm rund um diese spannenden Themen mit super ReferentInnen. (M. Albisser PV MGB Zürich)
Das war eine sehr gelungene Alterskonferenz, hat Spass gemacht, und ich erhielt von unseren Teilnehmern aus Wallisellen und einer Gruppe der Swissair-Pensionierten ein ausgezeichnetes Feedback. (U. Bösch, Vorstand)
Feedbacks von Referenten
Es war ganz toll bei euch, vielen Dank! (M. Fehr)
Ich danke Ihnen nochmals herzlich für die Einladung. Ich habe heute an der Konferenz viel profitiert. Ludwig Hasler hat mir zudem aus dem Herzen gesprochen. (D. Hell)
War eine Freude, an Ihrer Alterskonferenz zu reden. Die Empfänglichkeit war spürbar, die Resonanz lebhaft. Manche persönliche Reaktion danach fast rührend. (L. Hasler)
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