Das Hören und das Ohr
Zu den fünf klassischen Sinnen und Sinnesorgane, zählt das Hören und das Ohr. Durch die Aufnahme von Schallwellen garantiert das Ohr die Kommunikation mit dem Gegenüber und die Möglichkeit einer Gesprächsführung und eines gedanklichen Austausches. Es ist somit für ein gesellschaftliches Miteinander unerlässlich.
Teil 1
Entsprechend führt eine Verminderung des Hörens zur Isolation der betreffenden Person, mit der entsprechenden sozialen Konsequenzen. An Gesprächen, vor allem in Gruppen, kann nicht mehr aktiv teilgenommen werden, da die akustische Wahrnehmung herabgesetzt ist.
Wie funktioniert das Gehör?
Die Schallwelle ist eine elektromagnetische Welle, die durch den äusseren Gehörgang ➋ auf das Trommelfell trifft. Dort verursacht sie eine Schwingung des Trommelfells ➌, die auf das Mittelohr übertragen wird. Im Mittelohr befinden sich drei kleine Knochen: Hammer, Amboss ➍➎ und Steigbügel, die die Schwingung auf das innere Ohr ➑ ➒ übertragen. Vom inneren Ohr gelangt die Information zum Hörnerv ➓, der den Impuls zum Gehirn, zur zentralen Hörrinde, leitet.
Im Reintonschwellenaudiogramm werden Töne in verschiedenen Frequenzen (Hertz) und Lautstärken (dB) getestet. Der getestete Frequenzbereich liegt zwischen 125 und 8000 Hertz. Bei 125 Hertz liegt ein sehr tiefer Ton vor, bei 8000 Hertz ein sehr hoher Ton. Der Frequenzbereich der Schallwelle wird waagrecht notiert, die Lautstärke senkrecht.
Was verstehen wir unter Altersschwerhörigkeit (Presbyacusis)
Ab dem 50. und 60. Lebensjahr nimmt das Hörvermögen ab. Es kommt zu degenerativen Prozessen im inneren Ohr. Diese sind bedingt durch Umwelteinflüsse, vor allem durch die Lärmbelastung. Ausserdem kann ein hoher Blutdruck und eine Diabeteserkrankung die Innenohrschädigung zusätzlich fördern.
Klinische Zeichen einer Altersschwerhörigkeit
Die Degeneration bei der Altersschwerhörigkeit findetim inneren Ohr statt. Die Verständigung wird vorallem in Gesellschaft schwierig. Das eingeschränkteGehör zeigt sich in der Verständlichkeit der Sprachebei Nebengeräuschen, was unter Cocktailpartyeffektverstanden wird. Ausserdem wird es schwierig, ausder Distanz zu hören. Wenn in einem anderen Zimmergesprochen wird, kann der/die Betroffene die akustischeInformation nicht mehr wahrnehmen. Oder auchsynchronisierte Filme werden nicht mehr verstanden.Oft wird ein vermindertes Hörvermögen daran festgestellt,dass das Fernsehen mit einer normal hörendenPerson nicht mehr verstanden wird.
Wie kann man die Situation abklären
Das Gehör wird mittels eines Audiometers gemessen. Es misst die Hörschwelle für reine Töne (Reintonschwellenaudiogramm) und zusätzlich wird im Sprachaudiogramm das Verstehen von einsilbigen Worten erfasst.
Wann müssen weitere Schritte in die Wege geleitet werden?
Ein Hörverlust sollte so früh wie möglich versorgt werden, sobald er erkannt wird und die betroffene Person dadurch im Alltag eingeschränkt ist: die Kommunikation schwierig ist und die Lebensqualität negativ beeinflusst wird. Dies ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen. Frühe Interventionen verhindern zudem, dass das Gehirn die Fähigkeit zur Verarbeitung von Geräuschen weiter verliert.
Bei einem Gesamthörverlust von mindestens 20%, berechnet aus den Verlusten des Reintonschwellenund des Sprachaudiogramms, übernimmt die IV eine Kostenbeteiligung an Hörgeräten. Dies gilt für Betroffene unter 65 Jahren. Die AHV leistet Zuzahlungen ab einem Gesamthörverlust von 35%.
Welche Typen von Hörgeräten gibt es?
Es gibt eine breite Palette von Hörgeräten mit verschiedenen Bauformen, von Hinter-dem-Ohr (HdO) bis zu miniaturisierten Im-dem-Ohr-Geräten (IdO). Diese Vielfalt ermöglicht es, Hörgeräte passend zu den individuellen Bedürfnissen auszuwählen. Für eine optimale Beratung ist es ratsam, einen professionellen Hörgeräteakustiker aufzusuchen, wie beispielsweise Amplifon, welche in der Schweiz führend in der Beratung und Anpassung von Hörlösungen ist.