3 min Ausgabe Nr. 1 | 2025

Nachhaltig betreuen, begleiten und entlasten

Zusammen reden und Kaffee trinken, spazieren gehen oder zum Arzt begleiten – dies und mehr ist mit dem Angebot Spitex++ der Spitex Zürichsee möglich.

Von Lara Rée, Geschäftsleiterin Spitex Zürichsee

Möglichst lange zu Hause leben, das ist der Wunsch der meisten Seniorinnen und Senioren. Mit der Zunahme der Zahl betagter Personen und Menschen mit Demenz steigt der Bedarf an Gesellschaft und Unterstützung sowie Entlastung von betreuenden Angehörigen.

Individuell zugeschnittenes Angebot
Die Spitex Zürichsee geht auf die Bedürfnisse der
Seniorinnen und Senioren sowie ihrer Angehörigen ein. Damit sich die Lücke zwischen Selbstständigkeit und Pflegefall schliesst, hat sie das Angebot Spitex++, Betreuung und Unterstützung im Alltag, eingeführt. Denn lange bevor die Menschen Pflegeleistungen brauchen, haben sie andere Bedürfnisse. Sie fühlen sich vielleicht einsam und hätten gerne Gesellschaft. Einigen fehlt die Kraft, anstrengende Putzarbeiten wie die Reinigung des Backofens selbst zu erledigen. Andere möchten ins Museum, finden aber keine Begleitung. Wo immer Unterstützung und Hilfe gebraucht wird, stehen die Mitarbeitenden der Spitex Zürichsee zur Verfügung. Sie kochen gemeinsam mit Kundinnen und Kunden, reden oder spielen, begleiten zu Terminen, machen Kontrollbesuche und unterstützen Menschen mit Demenz oder in palliativen Situationen. Zudem übernehmen sie Reinigungsarbeiten, die nicht durch die Hauswirtschaft abgedeckt werden.

Finanzierung der Betreuungsleistungen
Früher bezahlten die Krankenversicherungen neben der Pflege auch die Betreuung. Mit dem Krankenversicherungsgesetz 1996 änderte dies. Nebst den Pflegeleistungen, die im 5 Minuten-Takt abgerechnet werden, kommen die ebenfalls wichtigen Gespräche mit den Kundinnen und Kunden oft zu kurz. Das führt dazu, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft nicht vollumfänglich abgedeckt werden können. Dazu kommt, dass die Wirtschaftlichkeit immer mehr im Fokus steht. Denn die Finanzierung hinkt der tatsächlichen Kostenentwicklung hinterher. 

Eine Trennung von Betreuung und Pflege macht für unsere Kundinnen und Kunden keinen Sinn.

Lara Rée

Geschäftsleiterin Spitex Zürichsee

Obwohl gute Betreuung nachweislich positive Effekte auf die Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen hat und die Nachfrage gross ist, muss die ambulante Betreuung aktuell privat finanziert werden. Allenfalls wird mit der Einführung von EFAS, der einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen, in nicht allzu ferner Zukunft auch die Finanzierung von Betreuungsleistungen geklärt. Bis dahin ist die Nutzung von Betreuungsleistungen dennoch für alle möglich. Dank der Zusammenarbeit der Spitex Zürichsee mit der Elly Schnorf-Schmid-Stiftung können finanzielle Härtefälle unterstützt werden.

Das Spitex++ Angebot der Spitex Zürichsee gilt für die Gemeinden Erlenbach, Herrliberg, Männedorf, Meilen und Uetikon am See. Andere Spitex-Organisationen bieten analoge Dienstleistungen. Weitere Informationen: www.spitex-zuerichsee.ch

Demografische Entwicklung
Seit fünf Generationen wird jede Generation 10 Jahre älter. 50 % der nach dem Jahr 2000 geborenen Kinder werden 100 Jahre alt. Mit der erhöhten Lebenserwartung steigt auch das Bedürfnis nach autonomer Lebensgestaltung in den eigenen vier Wänden. Die Nachfrage nach Pflege und Hilfe zu Hause wird sich innerhalb von 30 Jahren verdoppeln.

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