
Eine Theater-Dernière bereichert die 40. GV
Eine problemlose Traktandenliste, steigende Mitgliederzahlen, Wechsel im Vorstand und ein humorvolles Theaterstück prägten die «Jubiläums-GV». Alle Geschäfte wurden von den 132 anwesenden Stimmberechtigten einstimmig gutgeheissen.
Barbara Gasser (Text), Urs Bösch (Fotos)
Die 40. Generalversammlung des Verbands «Zürcher Seniorinnen und Senioren» sei durchaus als Jubiläum zu werten, sagte Präsidentin Cäcilia Hänni bei der Begrüssung. «Das bedeutet vier Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement von Seniorinnen und Senioren für Seniorinnen und Senioren», hielt sie fest. Es ergäben sich neue Herausforderungen verbunden mit einem veränderten Älterwerden sowohl in gesellschaftlicher Hinsicht als auch was die technische Entwicklung betrifft. Hänni wertete es als Zeichen der Wertschätzung, dass 132 Stimmen anwesend waren (davon 72 von Kollektivmitgliedern).
Sie genehmigten einstimmig sämtliche Traktanden ohne Diskussion. Der Jahresbericht des Vorstandes enthält alle relevanten Informationen über die Vereinstätigkeit des vergangenen Jahres. Das Magazin «Wir Senior:innen» ist im 3. Jahrgang erschienen, und die Zahl der Mitgliedschaften entwickelt sich positiv.
Die Jahresrechnung präsentiert sich ausgeglichen mit einem minimalen Gewinn von rund 215 Franken bei einem Aufwand von 105’400 Franken. Die Mitgliederbeiträge bleiben auch für 2026 unverändert bei 50 Franken für Einzelpersonen und 60 Franken für Paare. Daniel Schwab und Cäcilia Hänni wurden für weitere zwei Jahre als Vorstandsmitglieder gewählt, letztere auch als Präsidentin. Als neues Vorstandsmitglied bestätigt haben die Anwesenden Barbara Gasser für das Ressort Kommunikation. Den Rücktritt gegeben haben Erich Kohler und Peter C. Meyer, die sich in Zukunft anderweitig für Seniorinnen und Senioren einsetzen.

Kantonsratspräsident ist beeindruckt
Auf Einladung von ZSS richtete der amtierende Kantonsratspräsident Jürg Sulser das Wort an die Anwesenden: «Alt werden ist nichts für Feiglinge, aber es lohnt sich.» ZSS leiste eindrucksvolle Arbeit von grossem Wert für die älteren Menschen. Diese seien in ihren Aktivitäten nicht zu unterschätzen, würden sehr viele von ihnen doch aktiv am Leben teilnehmen, politische Diskussionen führen und sich für andere engagieren. «Der «ZSS verdient Wertschätzung; der Verband ist eine Bereicherung für den Kanton Zürich.» Die demografische Entwicklung bedeute eine Herausforderung für die Gesellschaft. «Die Seniorinnen und Senioren sind keine Last, sondern eine Bereicherung. Der beste Beweis dafür sind die hier Anwesenden», schloss Sulser.
Daraufhin äusserte Cäcilia Hänni den Wunsch, dass die Anliegen der älteren Generation von der Politik ernster genommen werden, und ZSS als Vertreter zum Beispiel beim Thema Altersleitbild angehört werde. Worauf Sulser Regierungsrat Mario Fehr, Vorsteher der Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich, diese Bitte per sms weiterleitete. Nur kurze Zeit später folgte die entsprechende Zusage auf das Handy von Sulser.

Ernste Themen humorvoll interpretiert
Das Bühnenbild für das Stück «Zum schrägen Uhu» der Seniorenbühne Zürich stellt eine Hotelrezeption dar. Dort agieren Gäste, Angestellte und ein Pöstler in unterschiedlicher Zusammensetzung, um sich entweder zu streiten, eine List auszuhecken, auf ein Blind Date zu waren oder laut über einen Selbstmord nachzudenken. Und nichts läuft so, wie geplant. Die etwas skurril wirkende Dame, die sich lautstark auf einen Auftritt als Desdemona aus William Shakespeares Stück «Othello» vorbereitet, entpuppt sich später als Polizistin. Eine andere findet immer wieder einen Mangel im Hotel, um sich einen Rabatt zu sichern, dabei hat sie bereits zwei Ehemänner auf dem Gewissen, der Mord am dritten steht kurz bevor.
Die Hotelbesitzerin und ihre Putzkraft vermuten unter den Gästen einen Restaurantkritikerin und übertreiben es mit Aufmerksamkeiten, die sie einer Frau schenken, die eigentlich lebensmüde ist. Eine andere wartet sehnsüchtig auf ihren «Stubentiger», den sie auf einer Dating Plattform kennengelernt hat. Und dann schleicht eine unscheinbare Gestalt mit einem übertriebenen Sicherheitsdenken herum, die schliesslich als Diebin entlarvt wird. Nach zahlreichen unvorhersehbaren Wendungen der Geschichte, die das Publikum immer wieder zum Lachen bringen, lösen sich sämtliche Rätsel auf. Die Polizistin führt die Diebin und die Mörderin in Handschellen ab, die lebensmüde Frau erholt sich zum Glück sehr rasch, und die Dame auf Partnersuche kann ihren Stubentiger doch noch in die Arme schliessen. Die Putzhilfe erhält eine Festanstellung, und die Hotelière sieht den guten Ruf ihres Hauses nicht mehr in Gefahr.
Die Aufführung anlässlich der 40. Generalversammlung von ZSS war zugleich auch die Dernière der Seniorenbühne. Nach einer zweimonatigen Pause gehen die Mitglieder dann frisch gestärkt in die Proben für das nächste Stück.

Verabschiedung von Erich Kohler und Peter C. Meyer
ZSS-Präsidentin Cäcilia Hänni würdigte die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder für ihre bisherige und zukünftige Arbeit.
Erich Kohler engagiert sich seit Jahren in der Alterspolitik: unter anderem im Vorstand vom Seniorenrat Zürich und in Altersnetzwerken im Konauer Amt; die letzten eineinhalb Jahre auch im ZSS-Vorstand, wo er sich u.a. an verschiedenen Vernehmlassungen beteiligte. Als Mitglied des Ressorts «Veranstaltungen» organisierte er mehrere sehr erfolgreiche Anlässe für Mitglieder. Er tritt aus zeitlichen Gründen aus dem Vorstand von ZSS aus, was allseits sehr bedauert wird. Der Kontakt wird jedoch bestehen bleiben, da der «Seniorenrat Zürich» Kollektivmitglied bei ZSS ist.
Peter C. Meyer trat Ende 2021 dem ZSS-Vorstand als Beisitzer bei und wurde im April 2022 als Mitglied gewählt. Er war für das Ressort «Kommunikation» verantwortlich und von Anfang an bei der Herausgabe des neuen Verbands-Magazins «Wir Senior:innen» beteiligt. Im Redaktionsteam übernahm er die Stellung des Co-Leiters. Sein grosses Knowhow im Gesundheitswesen und sein breites Netzwerk in diesem Bereich sowie seine Verbundenheit mit Kulturschaffenden in der Stadt Zürich spiegelten sich in spannenden Artikeln im Magazin und auf der Website. Dank seiner Beziehungen konnte er ausgewiesene Fachreferenten für Vorträge sowie die Alterskonferenz vermitteln. Auch Peter C. Meyer wirkte an den Regierungsgesprächen mit. Der Vorstand bedauert seinen Rücktritt sehr und wünscht ihm für sein neues Projekt «Verein Würde im Alter» viel Erfolg. Dieses verfolgt das Ziel, die Bedingungen für vulnerable, hochbetagte Menschen zu verbessern. Der Verein soll gesamtschweizerisch tätig sein.