Hinter den Kulissen des Zürcher Hauptbahnhofes
40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zürcher Seniorinnen und Senioren (ZSS) nahmen am Rundgang durch den Zürcher Hauptbahnhof (HB) in zwei Gruppen teil. Dank den profunden Kenntnissen der Leitung durch SBB-Mitarbeiter wurde beim Blick hinter die Kulissen viel Unbekanntes entdeckt.
Geführt wurden die beiden Gruppen durch Matthias Haag (TGV-Lokführer und Einsatzleiter der Lokführerinnen und Lokführer) sowie Guido von Arx (Seminarleiter und Buchautor sowie Mitarbeiter am SBB-Ausbildungszentrum Löwenberg). Zuerst wurde der Eingang zum Seminarraum im HB Zürich entdeckt. Der Seminarraum ist ein Relikt aus dem Strassen-Projekt der Zürcher Expressstrassen. Ein Arm von der Sihlhochstrasse kommend traf sich mit demjenigen des Milchbucktunnels. Die Strasse wäre dann als Hochstrasse am Migros-Turm beim Limmatplatz Richtung Westen weitergeführt worden. Eine der Röhren wird derzeit als Velounterführung umgebaut.
Erinnerungen an Spanisch-Brötlibahn
Zuerst wurden die beiden Gruppen durch einen Vortrag, mit vielen historischen Bilder, in die Geschichte des HB Zürich eingeführt: Erwähnt wurden unter anderem die Spanisch-Brötlibahn die Drehscheibe vor dem HB, der Ausbau im Zusammenhang mit der Landi 1939, Shopville, Bahnhof Landesmuseum. Eingegangen wurde zudem auf den Bahnhof Löwenstrasse und die Erneuerung der Halle Süd. Bald wurden die Interessierten darauf aufmerksam gemacht, dass im Untergrund der Bahnhof Landesmuseum eher dunkel (Eigentum Stadt Zürich), der Löwenstrasse Bahnhof (Eigentum SBB) hell gehalten ist. Am Velobahnhof ging es vorbei an den 1600 Stellplätzen Danach folge der Aufstieg zum Tageslicht. Vorbei an zwei Schräglifts: Die Geleisepositionen oben und unten verlangte diese spezielle Konstruktion.
Alt-Stapi als Vater der Zürcher S-Bahn
Erklärt wurden die Kunstinstallation unter dem Ausgang zur Europaallee. Sie ist eine Hommage an Zürichs alt-Stadtpräsident Emil Klöti. Dieser gilt als Vater der Zürcher S-Bahn. Vorbei ging es am Reiseengel von Niki de Saint Phalle, durch die alte Halle, wo auch schon Pakete empfangen und aufgegeben werden konnten, landeten die beiden Gruppen am Bahnhofquai. Über die steinigen Wendeltreppe folgte der Aufstieg aufs Dach der Bahnhofshalle mit einem eindrücklichen Rundblick. Darunter führte der Weg zum Logistikteil des Hauptbahnhofes.
Eindrückliche Notlüftung für den Bahnhof Landesmuseum
lnteressant war es den leeren Gepäckteil der SBB zu sehen. Leer, weil die Passagiere heute mehrheitlich mit Rollkoffer oder aber Rucksack unterwegs sind. So wird dieser Platz Logistik-Firmen zur Verfügung gestellt. lm Anlieferbereich gilt ein striktes Regime: Die Anlieferzeit für die drei Buchten muss im Voraus von den Anlieferern gebucht werden. Die Einfahrt in diesen Bereich ist in der Unterführung Bahnhofquai. Den Abschluss des Rundgangs bildete die Wärme- / Kältezentrale. Als Kühlmittel darf das Limmatwasser genutzt werden. Eindrücklich auch die Notentlüftung für den Landesmuseum Bahnhof. Die Anlage wird monatlich getestet, im Notfall reichen die Partikelfilter für 15 Minuten Vollbetrieb. Zum Abschluss des Rundgangs konnten aus den beiden Gruppen Fragen gestellt werden.